Die Junge Union (JU) Hessen fordert die Ausbildung von Berufen im Gesundheits- und Sozialwesen in das duale Ausbildungssystem nach dem Berufsbildungsgesetz zu überführen. Entsprechend soll von der meist vollzeitschulischen Ausbildung mit Praktikum auf eine betrieblich-schulische Ausbildung umgestellt werden.

Unter anderem betrifft dies die Ausbildungsberufe der medizinisch-technischen Assistenten, der Physio- und Ergotherapeuten, der Sozialassistenten, der Fachkräfte für Pflegeassistenten sowie in einigen Bundesländern der Altenpflegehelfer.

In einer stetig alternden Gesellschaft gewinnen diese Berufe für ein stabiles und qualitativ hochwertiges Gesundheitssystem zunehmend an Bedeutung. „Seit Jahren stehen wir vor dem Problem, dass unser Land nicht genügend Sozial- und Gesundheitsfachkräfte hat. In vielen Feldern, wie der Physiotherapie, ist der Fachkräftemangel bereits gravierend. Für die Patienten bedeutet der Therapeutenmangel lange Wartezeiten auf einen Termin: Nicht selten vergehen zwölf Wochen bis eine Behandlung begonnen werden kann. Es ist nicht hinnehmbar, dass schlechte Rahmenbedingungen, wie eine fehlende Ausbildungsvergütung, junge Menschen davon abhalten, einen für die Gesellschaft so wichtigen Beruf zu erlernen“, erklärt die gesundheitspolitische Referentin des JU-Landesvorstandes, Pauline Gutmann.

Als schwerwiegende Gründe für den Fachkräftemangel werden eine fehlende Ausbildungsvergütung bei zeitgleich anfallendem Schulgeld, eine langwierige Ausbildung und kaum Praxiserfahrung nach der Ausbildung angeführt. „Die Attraktivität von Sozial- und Gesundheitsberufen muss durch adäquate Ausbildungsvergütung und den Abbau von finanziellen Ausbildungshürden dringend gesteigert werden. Nur so können wir zukunftsorientierte junge Menschen wieder für solch verantwortungsvolle Berufe gewinnen,“ meint Pauline Gutmann abschließend.

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