Die Junge Union (JU) Hessen spricht sich für eine Modifizierung der Studienplatzvergabe im Fach Humanmedizin aus. Neben der Abiturnote  sollen die persönliche Eignung des Bewerbers für den Arztberuf sowie langjähriges ehrenamtliches Engagement in Einrichtungen, die einen Dienst am Menschen leisten, wie beispielsweise der Rettungsdienst oder der Katastrophenschutz, stärker berücksichtigt werden.

Im gegenwärtigen dreigliedrigen System der Studienplatzvergabe, über das 20 Prozent der Plätze für ein Medizinstudium nach Abiturnote, 20 Prozent nach Wartezeit und 60 Prozent nach Auswahlverfahren der Hochschule vergeben werden, besteht keine Möglichkeit, ehrenamtliches Engagement in Rettungsdiensten bei der zentralen Vergabestelle anzugeben.

„Wir wollen, dass die Universitäten neben dem Numerus Clausus ihren Fokus verstärkt auf soziales Engagement, medizinische Berufserfahrung und psychosoziale Kompetenzen bei der Bewerberauswahl richten.“, sagt die Referentin für Gesundheit und Verbraucherschutz im JU-Landesvorstand, Pauline Gutmann.

Angesichts des akuten Ärztemangels sei es außerdem dringend notwendig, die Anzahl der Studienplätze für Humanmedizin signifikant zu erhöhen. Der kontinuierliche Abbau des Studienangebots der letzten Jahre habe die Situation vieler Bewerber verschlimmert. Immer mehr potenzielle Medizinstudenten müssten sich um ein schrumpfendes Studienplatzangebot bemühen und mittlerweile Wartezeiten von 14 Semestern hinnehmen – also länger als die gesamte Studiendauer beträgt.

„Wir fordern die hessische Landesregierung auf, sich aktiv für eine Erhöhung der Studienplatzkapazitäten einzusetzen. Des Weiteren drängen wir darauf, dass eine nahtlose Übernahme der Medizinstudierenden mit Teilstudienplatz nach bestandenem Physikum in den klinischen Studienabschnitt erfolgt. Gerade vor dem Hintergrund des Ärztemangels wäre das ein richtungsweisendes Zeichen“, meint Gutmann abschließend.

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Kontaktperson

Pauline Gutmann

Gesundheit und Verbraucherschutz

pauline.gutmann@ju-hessen.de