Die Junge Union Hessen spricht sich für die Einführung einer Grundimpfpflicht für Kinder aus. Die Jungpolitiker der Union fordern eine gesetzliche Grundimpfpflicht für Kleinkinder einzuführen. Diese Impfungen sollen vor Masern, Diptherie, Tetanus, Mumps, MMR, Poliomyelitis, Hib, Hepatitis B, Keuchhusten, Pneumokokken, Rotaviren, Meningokokken C und Windpocken schützen.

In dem von Union und SPD vorgelegten Koalitionsvertrag wird das Thema „Impfquote“ in nur einem sehr vage gebliebenen Satz aufgegriffen. Im Vertrag heißt es, man wolle weitere Maßnahmen ergreifen, um die notwendigen Impfquoten zum Schutz der Bevölkerung zu erreichen.

„Die Ausführungen des Koalitionsvertrages bleiben an dieser Stelle deutlich hinter unseren Erwartungen zurück. Von einer künftigen Bundesregierung erwarten wir mehr Mut, konkrete Schritte in Angriff zu nehmen. Es reicht nicht, unspezifische Maßnahmen zur Steigerung von Impfquoten anzuführen und keine greifbaren Ziele der Durchimpfungsrate zu definieren. Des Weiteren ist zu bedauern, dass es in Deutschland immer noch kein einheitliches umfassendes System zur Erhebung von Impfdaten gibt“, konstatiert die gesundheitspolitische Sprecherin, Pauline Gutmann.

Die Junge Union sieht dringenden Handlungsbedarf. In Deutschland sind im abgelaufenen Jahr etwa dreimal so viele Menschen an Masern erkrankt wie 2016. Demnach wurde das hochansteckende Virus bis Mitte Dezember nachweislich bei 919 Menschen diagnostiziert. Im gesamten Jahr 2016 zählte das RKI 325 Masern-Erkrankungen. „Impfungen gehören zu den bedeutsamsten und wichtigsten Präventionsmaßnahmen, die uns in der Medizin zur Verfügung stehen. Die Missachtung der Impfempfehlung hat dazu geführt, dass das Ziel der WHO, die Masern im Jahr 2015 auszurotten, gescheitert ist. Überzeugungsarbeit und Freiwilligkeit helfen nicht mehr.

Impfen ist in unseren Augen eine Bürgerpflicht, mit der man nicht nur Verantwortung für sein Kind, sondern für die gesamte Gesellschaft übernimmt. Deshalb werden wir uns vehement für den flächendeckenden Impfschutz gegen Infektionskrankheiten einsetzen“, kündigt die JU-Referentin für Gesundheit und Verbraucherschutz an.

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