Mit Stephan Klenner (2011-2013) wurde die Redaktionsarbeit revolutioniert: Die Vergrößerung der Redaktion mit Vertretern aus allen Bezirken der JU Hessen, machte das LÖWENMAUL für die damalige Zeit „diverser“. Soll heißen: zu Anfang noch zu 100% männlich, dafür erhielten aber neue und auch unpolitische Themen z.B. in der Kategorie „Lifestyle“ oder den „Computerseiten“ Einzug ins Heft. Die Berichterstattung der JU-Verbände aus ganz Hessen und die Auseinandersetzungen mit politischen Themen machten das LÖWENMAUL zu einem Meinungsflaggschiff – auch im Vergleich zu den Mitgliedermagazinen anderer JU-Landesverbände. Die institutionalisierten Blattkritiken der Redaktion ermöglichten eine fruchtbare und selbstkritische Auseinandersetzung mit den Inhalten und der Aufmachung des LÖWENMAULs.

Hierauf baute auch Frederic Schneider auf, der das LÖWENMAUL von 2013 bis 2021 als Chefredakteur leitete und zuvor schon für weitere Jahre als Regionalkorrespondent Nassau in der Redaktion mitarbeitete und so dem Mitgliedermagazin seinen ganz eigenen Stempel aufdrücken konnte. Stolze acht Jahre lang! Das kann keiner seiner Vorgänger von sich behaupten. Mit dem LÖWENMAUL 3/2021 ist damit nach 32 Ausgaben bzw. 1.216 Seiten eine Ära zu Ende gegangen und ist Zeit Danke zu sagen und zurück zu blicken.

Die vorgenannten drei Chefredakteure haben gemeinsam, dass sie das Mitgliedermagazin der JU Hessen in einer Zeit leiteten, in der die CDU zeitgleich im Land und im Bund in Regierungsverantwortung stand. Mit Angela Merkel als Bundeskanzlerin und Roland Koch und Volker Bouffier als Ministerpräsidenten. Das LÖWENMAUL war in dieser Zeit kein „Oppositionsblatt“. Nach außen wurde selten ausgeteilt. Vielleicht wären ohne eine gewisse Zurückhaltung die ein oder andere Wortmeldung im LÖWENMAUL in Richtung des politischen Gegners etwas schärfer ausgefallen. Aber der Fokus lag in dieser Zeit ganz klar auf der Meinungsbildung innerhalb der JU. So wurden viele JU-Forderungen durch begleitende Kampagnen über das LÖWENMAUL auch in die CDU hineingetragen und dort erfolgreich platziert. Unabhängig von politischen Positionen diente das LÖWENMAUL auch der politischen Bildung der Mitglieder.

Für außenstehende ist es kaum vorstellbar, welcher Organisationsaufwand im LÖWENMAUL steckt. Frederic verantwortete in seinen acht Jahren als Chefredakteur stolze 32 Ausgaben. Ehrenamtlich. Organisatorisch bedeutet eine Ausgabe die Auswahl der Themen, die Blattplanung, Leitung der Redaktionssitzung, Koordinierung und Aufgabenverteilung, Motivation und Akquise neuer Autorinnen und Autoren, Entscheidungen zum Layout und Rechtschreib- und Qualitätskontrolle. Das hat Frederic aber nie gereicht. Er selbst schrieb leidenschaftlich gerne selbst Artikel und aufwendige Reportagen und setze so auch inhaltliche seine Duftmarke. Besonders wichtig war ihm, mit dem LÖWENMAUL nicht „nur“ zu berichten, sondern auch Diskussionen anzustoßen. Sein besonderes Interesse galt dabei der Digitalpolitik. Aber auch die Vorstellung von Persönlichkeiten war eines seiner Steckenpferde.

Getreu seinem Motto „Stillstand ist Rückschritt“ entwickelte sich das LÖWENMAUL in den vergangenen acht Jahren stetig weiter. Passend zum 30-jährigen Geburtstag des Heftes, der mit einer großen Jubiläumsveranstaltung gefeiert wurde, wurde das Magazin grundsätzlich überarbeitet: neues Layout, verbesserte Seitenstruktur und eine Schriftkur der Texte, um nur einige Verbesserungen zu nennen.

Mit Fug und Recht kann man behaupten, dass Frederic auch selbst sein bester Fotograf war. Hingebungsvoll andere ins beste Licht zu setzen ist bei JUlerinnen und JUlern ein nicht besonders weit verbreitetes Hobby. Lieber scheint man sich selbst in Szene zu setzten, denn die Person hinter der Kamera wird nicht gesehen. Der Fotograf auf einer Veranstaltung zu sein, ist also ein unbeliebter Job. Nicht für Frederic. Er war sich nie dafür zu schade und hatte immer konkrete Vorstellung und ein Gespür für Inszenierung und dabei immer die Sache im Blick.

Seine Berichte zu Medien, Sport und der IAA haben die JU geprägt. Letztlich war es auch sein Verdienst ein großes Problem der Jungen Union zum Gegenstand der LÖWENMAUL Berichterstattung zu machen: den Frauenanteil in der Jungen Union.

Die vergangenen acht Jahre haben dem LÖWENMAUL gutgetan. Die LÖWENMAUL-Redaktion und die gesamte Junge Union Hessen sagen deshalb: Danke, Frederic!

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Kontaktperson

Christoph Sagebiel

Mitglied der LÖWENMAUL-Redaktion