Die Junge Union Hessen begrüßt das Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft im Koalitionsvertrag von Union und SPD. Neben einer Vorreiterrolle beim Tierwohl kündigen die Koalitionspartner weiter eine konstante Finanzausstattung der EU-Agrarpolitik an. Bis 2019 sollen zudem die Voraussetzungen für ein mehrstufiges staatliches Tierwohllabel geschaffen werden, das Töten von Eintagsküken soll bis zur Mitte der Legislaturperiode endlich beendet werden und die Biolandwirtschaft bis 2030 einen Flächenanteil von 20 Prozent umfassen.

„Es ist erfreulich, dass der Koalitionsvertrag den gesellschaftlich geforderten Wandel in der Landwirtschaft aufgreift und diesen auch finanziell unterstützt“, so Anna-Maria Bischof, Referentin für Ländlicher Raum, Umwelt und Landwirtschaft im JU-Landesvorstand. „Der Koalitionsvertrag bekennt sich zur nachhaltigen flächendeckenden Agrarpolitik, ohne die ökologische und konventionelle Landwirtschaft gegeneinander auszuspielen.“

Mehr Mut hätte sich die Junge Union Hessen allerdings in Bezug auf die marktdominierende Rolle der großen Lebensmitteldiscounter gewünscht. Weiterhin sollen diese nicht in die Pflicht genommen werden, eine artgerechte Tierhaltung zu unterstützen und eine faire Bezahlung der Landwirte zu gewährleisten.

Kritisch sieht die Junge Union Hessen hingegen den Wandel im Umgang mit dem Pflanzenschutz. „Es kann nicht sein, dass sich die Koalitionspartner dem gesellschaftlichen Druck beugen und die Glyphosat-Anwendung so schnell wie möglich beenden wollen. Ein Ausstieg ohne Alternativen lässt die Landwirte im Regen stehen. Gerade mit Blick auf kleine und mittelständische Betriebe müssten hier zwingend zuerst praxisgerechte Alternativen gefunden werden“, so Anna-Maria Bischof.

Im Bereich Landwirtschaft und Ernährung gibt der Koalitionsvertrag richtige Weichenstellungen, allerdings fehlt oft die Verbindlichkeit. Viele Punkte werden aus Sicht der Jungen Union Hessen zu unkonkret angesprochen. „Da das Landwirtschaftsministerium wieder von der Union geführt werden soll, werden wir darauf drängen, dass die Punkte konkretisiert und umgesetzt werden“, sagt die Landwirtschaftsreferentin abschließend.

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