Die Junge Union Hessen begrüßt den Beschluss der Kultusministerkonferenz, das Sommersemester 2020 stattfinden zu lassen. „Die Entscheidung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, das Sommersemester stattfinden zu lassen und soweit möglich digitale Lehr- und Lernangebote bereitzustellen, ist die richtige Entscheidung. Ein Ausfall des Sommersemesters wäre für alle Betroffenen nicht zumutbar“, erklärt Sebastian Sommer, Landesvorsitzender der Jungen Union Hessen, mit Blick auf den geplanten Semesterstart am 20. April.

Der CDU-Nachwuchs sieht die hessischen Hochschulen auf das Anbieten digitaler Lehrformate allerdings unzureichend vorbereitet und fordert erhebliche Nachbesserungen. „Zum Erreichen der Studienerfolge müssen zum Semesterstart möglichst viele digitale Lehrformate zur Verfügung stehen. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst steht in der Verantwortung die notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen und hochschulübergreifende Standards zu schaffen. Es wird Zeit, dass die hessischen Hochschulen im 21. Jahrhundert ankommen. Die Digitalisierung darf an den Toren der Hessischen Hochschulen nicht Halt machen“, macht Sommer deutlich.

Um die Hochschulen gezielt bei digitalen Lehrangeboten zu unterstützen, fordert die Junge Union einen Sonderfonds in Anlehnung an das Thüringer Modell „HochschullehreDigital-Extra“. Diese Mittel sollen den Hochschulen unter anderem für die Entwicklung und Ausweitung des Angebots digitaler Lehrformate zur Verfügung stehen. „Wir sehen zurzeit in vielen Bereichen, was digital alles möglich ist. Wir sehen die aktuelle Situation daher als Chance unsere Hochschulen digitaler zu gestalten und fit für die Zukunft zu machen“, erklärt Sebastian Sommer.

Ein sogenanntes „Kann-Semester“ oder ein pauschales Freisemester lehnt der CDU-Nachwuchs entschieden ab. „Damit das Sommersemester 2020 als reguläres Semester zählen kann, müssen die Hochschulen alle Veranstaltungen anbieten, die in einem normalen Sommersemester auch angeboten worden wären. Es kann nicht die Lösung sein, das Semester in die Regelstudienzeit zählen zu lassen und am Ende nur zwei Drittel der Veranstaltungen anzubieten“, sagt Nils Zeißler, kommissarischer Referent für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Vor dem Hintergrund der zu erbringenden Prüfungsleistungen fordern die jungen Christdemokraten, bestehende Gestaltungsspielräume zu nutzen und die Anrechnungs- und Anerkennungsregelungen großzügig auszulegen, um gerechte und vergleichbare Bedingungen für die Studenten zu erreichen. „Es muss sichergestellt sein, dass der Arbeitsaufwand in etwa dem eines normalen Semesters gleicht und Vergleichbarkeit zwischen den Hochschulen sowie zwischen den Semestern erreicht wird. Zudem sind Regelungen zu vereinbaren, wie beispielsweise Seminare ohne Präsenz gestaltet werden können“, so Zeißler weiter.
Des Weiteren unterstützt die Junge Union Hessen die Forderungen des RCDS Hessen, allen hessischen Studierenden einen VPN-Zugang zum Netzwerk der Hochschulbibliotheken zu gewährleisten, um die Erbringung von Prüfungsleistungen sicherzustellen und gleichzeitig den Ausbau des E-Book-Bestandes in den Bibliotheken voranzutreiben. Da aufgrund von Urheberrechten nicht die komplette Literatur online zur Verfügung gestellt werden kann, fordert die Junge Union Hessen die Lockerung der Schließung der hessischen Unibibliotheken. Dass aufgrund des digitalisierten Bücherbestandes und Fragen des Urheberrechts nicht die normalen Möglichkeiten der Literaturrecherche zur Verfügung stehen, muss aus Sicht der Jungen Union Hessen in der Korrektur von Hausarbeiten studentenfreundlich berücksichtigt werden.

Abschließend halten Sommer und Zeißler fest: „Uns ist klar, dass das Sommersemester 2020 kein klassisches Semester wird. Es liegt nun an den zuständigen Stellen, die Auswirkungen möglichst gering zu halten und den Hochschulbetrieb durch Zusammenhalt, Kreativität und Flexibilität zu gewährleisten.“

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Kontaktperson

Sebastian Sommer

Landesvorsitzender

Nils Zeißler

Referent für Bildung, Wissenschaft und Kultur

+49 6257 68211