Zur aktuellen Diskussion um die Bildungspläne des CDU-Bundesverbands erklärt der bildungspolitische Sprecher der Jungen Union Hessen, Bastian Kempf:

"Wir haben das Antragspapier des CDU-Bundesvorstands an den Bundesparteitag aufmerksam studiert. Wir finden dort viele unterstützenswerte und gute Gedanken, von deren Richtigkeit und Wichtigkeit auch die Hessische Junge Union überzeugt ist. Größere Eigenständigkeit der Schulen, Stärkung der Elternverantwortung, oder der Fokus auf frühkindliche Bildung sind nur einige der Punkte, deren Aufnahme in den Antrag wir sehr begrüßen.

Die Junge Union setzt sich seit jeher für ein leistungsfähiges und differenziertes Bildungssystem ein, in dessen Mittelpunkt nach unserer Auffassung immer der einzelne Schüler und dessen bestmögliche Förderung stehen muss. Mit der geplanten bundesweiten Abschaffung der Hauptschulen sehen wir dieses Ziel jedoch stark gefährdet. Die massiv zurückgegangenen Anmeldungen auch an Hessischen Hauptschulen sind nach unserer Meinung stark durch das negativ geprägte Image dieser Schulform begründet.

Die CDU sollte nach unserer Auffassung nicht in diesen politisch links geprägten Gleichklang einstimmen, erweist sie mit dieser Diskussion doch gerade den Hauptschülern einen Bärendienst. Selbstverständlich muss auch die Entwicklung der Bildungslandschaft in Deutschland mit der Zeit gehen und ständig auf den Prüfstand gestellt werden. Wir sehen jedoch eine große Gefahr für die Schülerinnen und Schüler darin, dass verschiedene Potentiale nicht mehr individuell gefördert werden können, indem alles im so genannten Einheitsbrei verschwindet. Die verschiedenartige Leistungsfähigkeit der Schüler bleibt schließlich auch bei Abschaffung der Hauptschule vorhanden. Daher lehnt die Junge Union Hessen auch weiterhin die integrierte Gesamtschule strikt ab.

Es wäre vielmehr notwendig, den Praxisbezug der Hauptschulen zu stärken, indem man die Verknüpfung mit ausbildenden Betrieben und Unternehmen erhöht. Vorschläge aufbauend auf dem so genannten Neustädter Modell haben bereits Eingang in das neue Hessische Schulgesetz gefunden. Auch die Junge Union Hessen verspricht sich viel von diesen Gedanken, die vor Ort bereits große Erfolge feiern und zeigen, dass die Hauptschule als eigenständige Schulform Zukunftsperspektive haben kann.

Wir halten die geplante radikale Abschaffung der Hauptschulen für eine weitere – diesmal bildungspolitische – Kehrtwende der CDU, die jahrzehntelange erfolgreiche Politik der Union über den Haufen werfen und nicht nur unter den Mitgliedern für viel Verwunderung sorgen würde. Wir glauben, dass wir mit unserer Meinung in unserer Partei nicht alleine stehen und werden für eine entsprechende Mehrheit eintreten."

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