Neben den Neuwahlen des neuen Landesvorstandes verabschiedete die Junge Union Hessen am vergangenen Pfingstwochenende den Leitantrag „Chancen erkennen – Zukunft nutzen“ sowie allgemeine politische Anträge. Dabei stand der Landestag der Jungen Union inhaltlich ganz im Zeichen der Wirtschafts- und Finanzkrise.

Da alle staatlichen Konjunkturmaßnahmen und andere Hilfen aus Schulden finanziert werden müssen, mahnte der neue Landesvorsitzende Ingmar Jung zur Zurückhaltung. Die Verschuldung auf Kosten kommender Generationen sei nur hinnehmbar, wenn auch ein entsprechend lange anhaltender positiver Effekt von den Investitionen ausgehe und die Erfolgschancen der Maßnahmen ausreichend hoch seien.

Wichtig ist dem CDU-Nachwuchs dabei auch nicht nur das Augenmerk auf große Unternehmen, sondern auch auf den Mittelstand und den ländlichen Raum. Hierbei setzte die Junge Union auch ein deutliches Signal der Solidarität mit den hessischen Milchbauern. Leistung müsse sich auch hier lohnen. Eine flexible Milchmengensteuerung muss unmittelbar umgesetzt werden, um den Preisverfall bei diesem hochwertigen Nahrungsmittel zu stoppen.

Wesentliche Erwerbsquellen für den ländlichen Raum sieht die Junge Union in den nächsten Jahren besonders im Bereich der erneuerbare Energien. Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe für die Energiegewinnung ist dabei eine wichtige Zukunftstechnologie für Hessen. Eine ausführliche Beschäftigung mit diesem Thema im JU Landesvorstand gehöre für Jung zur größten Herausforderung der kommenden zwei Jahre.

Zur bevorstehenden Europawahl machte die Junge Union deutlich, dass die Bedeutung der Europäischen Ebene in der Wahrnehmung der Bevölkerung noch völlig unterschätzt werde. Inzwischen würden mehr Rechtsnormen auf EU-Ebene erlassen, als in den nationalen Parlamenten.

Die Kernforderungen der Jungen Union zur Europawahl sind die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten statt einer erneuten Erweiterung der Europäischen Union sowie der Abbau der europäischen Bürokratie. Die EU sei ein wichtiger Garant für Frieden und Freiheit auf dem europäischen Kontinent. Die bürokratische Regelungswut habe aber dazu geführt, dass viele Menschen Europa heute weniger dankbar als mit erheblichem Kopfschütteln wahrnehmen. Diesem Trend müsse zwingend entgegengewirkt werden. Auch deshalb sprachen sich die Delegierten für eine zügige Ratifizierung des Lissabon-Vertrages aus. Darüber hinaus müsse für die EU müsse gelten, dass nur diejenigen Regelungen getroffen werden, die notwendig sind und einer EU-Einheitlichkeit zwingend bedürfen.

Ingmar Jung stehen der Landtagsabgeordnete Patrick Burghardt aus Groß-Gerau, der wissenschaftliche Mitarbeiter im Landtag Alexander Kurz aus Hofheim und die Referentin im Innenministerium Katja Häckel aus Gießen als stellvertretende Landesvorsitzende zur Seite. Auch in der Position des Landesschatzmeisters gab es einen personellen Wechsel, der 28jährige Diplom-Ingenieur Andreas Hofmeister löste nach ebenfalls sechsjähriger Amtszeit Stefan Best ab. Vervollständigt wurde der Landesvorstand durch die Wahl von neun Fachreferenten. Die Justiz- und Integrationspolitik wird zukünftig von Christoph Bausewein betreut, zum Referenten für Wirtschafts- und Finanzpolitik wurde Tobias Daubert gewählt. Für die Kommunalpolitik ist nun Paul Sassen zuständig, Referent für Europa- und Außenpolitik bleibt weiterhin Andreas Kuckro. Um den Bereich Wissenschaft und Kunst bemüht sich zukünftig Stephan Klenner, Katrin Schäfer wurde zur Referentin für die Bereiche Jugend, Soziales und ländlichen Raum gewählt. Den Themenbereich Inneres und Sport bearbeitet Lena Arnoldt, Referent für Umweltpolitik wurde Michael Ruhl und Bastian Kempf schließt den Reigen als Referent für Schul- und Bildungspolitik.

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