Mit großem Bedauern hat die hessische Junge Union (JU) das Veto der Europäischen Kommission zur Fusion zwischen der NYSE Euronext und der Deutschen Börse AG aufgenommen. Damit sei eine große Chance für den Finanzplatz Frankfurt, aber auch für Europa insgesamt, vertan worden.

Kritisch sieht die JU Hessen insbesondere die Begründung der EU-Kommission, die zu dieser Entscheidung geführt hat. Bei der Bewertung des Derivatehandels müsse der viel stärkere außerbörsliche Handel (OTC) miteinbezogen werden. Dies habe die EU-Kommission bei ihrer Betrachtung offenbar versäumt.

"Frankfurt braucht den Finanzsektor – und wir brauchen ein klares Bekenntnis zur Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes. Wir sind alle aufgefordert, uns nach dem Veto aus Brüssel zur Fusion von Deutscher Börse und NYSE Euronext Gedanken darüber zu machen, wie die Wettbewerbsfähigkeit Frankfurts langfristig gesichert werden kann", so Ulf Homeyer, Referent für Wirtschaft und Finanzen im Landesvorstand der JU Hessen.

Die globale Konsolidierungswelle rolle weiter und Länder mit schwächerer Finanzregulierung könnten Europas Vision von regulierten und transparenten Finanzmärkten untergraben. Eine Politik mit Weitblick dürfe das nicht zulassen, weshalb die Junge Union Hessen sich auch künftig für die Belange des Finanzplatzes stark machen werde.

"Die von der Regierung angestrebte Finanztransaktionssteuer muss auf jeden Fall verhindert werden – jetzt erst recht. Ohne Fusion könnte die Steuer, wenn sie ohne Einbeziehung Londons kommt, den Anfang vom Ende des Finanzplatzes bedeuten", so Homeyer. Die Junge Union Hessen werde sich weiterhin dafür einsetzen, um die Bundesregierung von diesem Unterfangen abzuhalten.

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