Anlässlich des Tags der Organspende, der seit 1983 jährlich am ersten Samstag im Juni stattfindet, fordert die Junge Union (JU) Hessen die Bundesregierung dazu auf, sich noch stärker für die Organspende zu engagieren. „Wir möchten diesen Tag dazu nutzen, die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam zu machen und die Bereitschaft jedes Einzelnen zur Spende eines Organs zu erhöhen”, erläutert die gesundheitspolitische Referentin im JU-Landesvorstand, Pauline Gutmann.
Derzeit stehen mehr als 10.000 schwer kranke Menschen auf der Warteliste für eine Transplantation. Über 1.000 Patienten sterben jährlich, weil kein passendes Organ verfügbar ist. Die Organspende befindet sich in einer schwierigen Situation. Von 2010 bis 2014 ist ein Rückgang von 1.296 auf 864 der Organspender zu verzeichnen. Die erhebliche Differenz zwischen dem Bedarf an Spenderorganen und dem Angebot wird sich durch die aktuellen Spenderzahlen nicht ausgleichen lassen.
Nach einer aktuellen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wären 70% der Deutschen damit einverstanden, dass man ihnen nach ihrem Tod Organe entnimmt, jedoch haben nur etwa 35% ihre Bereitschaft dokumentiert.
„Nach wie vor sterben täglich drei Menschen, die auf der Warteliste für ein Organ stehen. Deshalb fordern wir, die Einführung einer Entscheidungspflicht zur Organspende zu prüfen. Jeder Bürger soll so animiert werden, sich bewusst für oder gegen eine Organspende zu entscheiden. Die sogenannte 'Widerspruchslösung' bei der Organspende lehnen wir ab", erklärte Gutmann. Die Information über die Bereitschaft zur Organspende solle nicht wie bisher auf einem analogen Organspendeausweis vermerkt werden, sondern auf der elektrischen Gesundheitskarte, die alle technischen Voraussetzungen dafür erfüllt. „Es muss gelingen, die gesamte Bevölkerung mit dem Thema vertraut zu machen und noch mehr Informations- und Aufklärungsarbeit zu leisten”, meint die JU-Referentin für Gesundheit und Verbraucherschutz.
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