„Das seit 1995 bestehende Tarifwabensystem, das sich an politischen Grenzen orientiert, wird zu Recht oft als ungerecht empfunden und ist nicht mehr zeitgemäß. Mit den heutigen Mitteln der Technik ist es möglich, den Fahrpreis deutlich genauer an der tatsächlichen Fahrtstrecke auszurichten“, erklärt dazu Roland Mittmann, Referent für Kommunalpolitik und Regionalentwicklung im Landesvorstand der Jungen Union. Um den Nachteil fehlender Direktverbindungen, vor allem im ländlichen Raum, zu kompensieren, solle dabei die Luftlinienentfernung von Start und Ziel ausschlaggebend sein.

In diesem Zusammenhang spricht sich die Junge Union Hessen außerdem für eine Ausweitung der elektronischen Fahrkarten (eTickets) über die Nutzung als Zeitkarten hinaus aus. „Die Einführung der eTickets für Zeitkarten Anfang letzten Jahres war bereits ein Schritt in die Zukunft. Konsequente Folge wäre nun auch die Übertragung auf Einzelfahrten. Dazu sollte es möglich sein, am Automaten oder beim Busfahrer die Fahrberechtigung auf die Plastikkarten aufzuspielen und elektronisch zu bezahlen. Das würde den Bezahlvorgang erleichtern und beschleunigen und wäre durch die Papiereinsparung ein Beitrag zum Umweltschutz“, meint Mittmann dazu. Als noch nutzerfreundlicher erwiese sich eine völlig automatische Fahrtstreckenermittlung beim Ein- und Aussteigen. Hierzu müsste aber noch eine Lösung für das Problem gefunden werden, welche Fahrtkosten erhoben werden, wenn das Ausloggen beim Aussteigen nicht gelingt. Die aktiven Zeitkartenoptionen und durchgeführten Fahrten könnten für die Nutzer auch in einem Online-Profil einsehbar gemacht werden. Um dem Datenschutz Rechnung zu tragen, müsse dabei jedoch sichergestellt sein, dass die Informationen über durchgeführte Fahrten nach einer begrenzten Zeitspanne gelöscht würden.

Nach wie vor spricht sich die Junge Union Hessen für die Fusion des RMV und des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) zu einem nahezu gesamthessischen Verkehrsverbund aus, um so Synergieeffekte zu erzielen. Eine Verkehrsverbundsgrenze mitten durch Hessen führe zudem vor allem im Übergangsgebiet zu unnötigen Abstimmungs- und Verbindungsschwierigkeiten.

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