Die Junge Union (JU) Hessen kritisiert, dass das Unions-Wahlprogramm zur Bundestagswahl nicht von einem Bundesparteitag beschlossen wird. „Stattdessen trifft sich am Sonntag der innerste Führungszirkel der Bundespartei, um Angela Merkels Thesen abzunicken. Innerparteiliche Demokratie sieht anders aus!“, beklagte der JU-Landesvorsitzende Dr. Stefan Heck. Als „positives Gegenbeispiel“ hob Heck den Programmprozess der CDU Hessen zur Landtagswahl hervor: „Unter Vorsitz des früheren JU-Landesvorsitzenden Ingmar Jung wurde mit den Mitdenkforen ein wirklich offener Ideenwettbewerb initiiert, der weit über den Tellerrand des üblichen Parteiumfeldes hinausführte. Und selbstverständlich wird das Landtagswahlprogramm in Hessen am Ende von einem Landesparteitag beschlossen“, lobte der Marburger Bundestagskandidat die Landespartei.

Bei den „Mitdenkforen“ der CDU Hessen war es allen Bürgern möglich, ohne Einschränkung Vorschläge für das Landtagswahlprogramm zu machen – durch so genannte „Denkanstöße“. Auch zahlreiche JU-Mitglieder haben dieses Instrument der Basisdemokratie genutzt. Jeder einzelne Vorschlag wurde in der Programmkommission der Landespartei diskutiert und von den Programmverantwortlichen bewertet. Zudem fanden sechs öffentliche „Mitdenkforen“ in ganz Hessen statt, an denen auch Mitglieder anderer Parteien und zahlreiche Vertreter gesellschaftlicher Gruppen teilnahmen, um Programmideen einzubringen.

Heck forderte, dass die Bundespartei als „Ausgleichsmaßnahme“ nach der Bundestagswahl „so schnell wie möglich“ einen Bundesparteitag einberufen müsse. Dieser soll zum einen der Wahlanalyse, zum anderen der Abstimmung über den nach der Wahl ausgehandelten Koalitionsvertrag dienen“, sagte der JU-Vorsitzende. „Wenn man das Programm schon vor der Wahl nicht mit der Parteibasis abstimmt, sollte man anschließend bei der Regierungsbildung nicht denselben Fehler erneut machen“, meinte Heck.

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